Trotz Erlaubnis der Landesregierung: Der Schwimmverein Gelnhausen bleibt noch auf dem Trockenen

Schwimmen. Ab dem 1. Juni dürfen in Hessen die Schwimmbäder Vereinen wieder Zutritt gewähren, so der Beschluss der Hessischen Landesregierung. Wie wirkt sich die Lockerung auf die Gelnhäuser Schwimmer aus? GNZ-Mitarbeiterin Franziska Donauer hat bei SVG-Cheftrainer Robin Rausche nachgehorcht.

GNZ: Herr Rausche, bald können die Schwimmbäder wieder für den Vereinssport öffnen. Stehen Ihre Sportler gedanklich schon auf den Startblöcken?

Robin Rausche: Der Begriff „können“ beschreibt es sehr gut. 99% der Vereine gehen aber nicht ins Wasser, da Bäder für Kommunen absolute Minusfaktoren sind. Wir würden zwar auch mit Neoprenanzug im ungewärmten Becken trainieren, aber Personalkosten und Reinigung kommen auch hinzu. Dieser Rattenschwanz ist aktuell kostenmäßig nicht zu stemmen, leider.

Das bedeutet, Sie bleiben vorerst weiterhin auf Landgang und trainieren in Kleingruppen. Wie setzen Sie dabei die Hygienemaßnahmen um?

Genau, meine zwei Sportler aus dem Bundeskader fahren aber täglich nach Frankfurt, um am DSV-Stützpunkt im Wasser zu trainieren, natürlich unter Hygienemaßnahmen. Ansonsten üben wir in Gruppen mit fünf Sportlern und einem Athletiktrainer. Wir tragen einen Mund-Nase-Schutz, jeder hat sein eigenes Desinfektionsmittel, außerdem wird jedes Trainingsgerät nur von einem Sportler benutzt. Bald möchte ich die Gruppen zusammenführen, sodass zehn Schwimmer zusammen trainieren.

Wann rechnen Sie mit einer Rückkehr ins Wasser, und wie wird der Trainingsbetrieb dann aussehen?

Ich rechne jeden Tag damit, das ist meine innere Hoffnung, aber ein konkretes Datum kann ich nicht nennen. Wir schauen nach einem Badesee für Freiwasser-Training und fragen außerdem bei anderen Kommunen an, ob die Bäder dort öffnen. In Frankfurt sieht es beispielsweise danach aus. Als Konzept für eine Rückkehr ins Wasser gibt es einen Leitfaden des Deutschen Schwimmverbands. Angenommen wir starten wieder, gehen vier Sportler im großen Kreisverkehr auf Bahn eins und zwei, Bahn drei bleibt frei, vier und fünf stehen für weitere vier Schwimmer zur Verfügung und so weiter. So könnten zwölf Sportler gleichzeitig trainieren. In Gelnhausen geht es jedoch erst wieder ins Wasser, wenn das für die Öffentlichkeit auch erlaubt ist.

Erklärt, warum es für seine Schützlinge bis auf weiteres kein Wassertraining geben wird: SVG-Chefcoach Robin Rausche. Foto: RE

 Gelnhäuser Neue Zeitung