Es war einfach begeisternd!
GNZ, 13.08.2024
Die Olympischen Spiele von Paris sind vorbei. Sie begannen mit einer ungewöhnlichen Eröffnung auf der Seine und endeten mit einer grandiosen Abschiedsfeier im Stade de France. Es waren in vielerlei Hinsicht besondere, herausragende und äußerst beeindruckende Spiele, die eine Atmosphäre von der Leichtigkeit des Seins ausstrahlten.
Die (nicht immer saubere) Seine und die pompösen, historischen Baudenkmäler boten eine unvergleichbare Kulisse und schufen einen attraktiven Rahmen für die aktiven Olympiastarter wie für die Zuschauer.
Paris kann ein Vorbild sein für kommende Spiele, denn sie werden eines verhindern, was vielen bisherigen Olympiastädten widerfahren ist: verfallende Sportstätten, Millionen teure Ruinen, kurzfristige, nicht mehr genutzte Investitionen. In Paris wurden überwiegend bestehende Arenen in Wettkampfstätten verwandelt und mobile, provisorische Stadien errichtet.
Die XXXIII. Olympischen Spiele hatten ihren besonderen Reiz, der sich auf andere Ausrichter nicht übertragen lässt. Aber die Spiele werden in vielen Bereichen auch als Spiele der Innovation (Nachhaltigkeit, gleiche Zahl von Männern und Frauen) in die Geschichte eingehen und haben eine neue Ära der olympischen Bewegung eingeläutet.
Bewerbung für 2036? Ja !
GNZ, 29.07.2024
Die Weltstadt Paris ist bereits nach 1900, 1924 jetzt zum dritten Mal stolzer Ausrichter dieses sportlichen Großereignisses. Die nächsten Spiele wurden nach Los Angeles (2028) und nach Brisbane (2032) vergeben. Eigentlich stünde es Deutschland wieder einmal gut zu Gesicht, sich erneut für die Ausrichtung zu bewerben, nachdem wir uns mit der durch einen Bürgerentscheid in Hamburg verhinderten Bewerbung nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Jetzt wird zaghaft darüber diskutiert, ob sich Deutschland für die Spiele 2036 bewerben sollte. Bedenken werden vor allem darüber zum Ausdruck gebracht, dass dieses Datum an die Nazi-Spiele von 1936 erinnern könnte. Aber eigentlich wird genau durch eine andere Sichtweise die Bewerbung geradezu zwangsläufig. So wie wir bereits 1972 in München, 2006 bei der Fußball-Weltmeisterschaft oder aktuell bei der Fußball-EM gezeigt haben, dass wir gute Gastgeber solcher Großereignisse sein können, so sollten wir die Chance nutzen, 100 Jahre nach den Nazi-Spielen das demokratische, freiheitliche Gesicht des heutigen Deutschlands zu präsentieren. Daher spricht nach meiner Meinung nichts gegen, aber alles für eine Bewerbung.
Zur Person: Der Gelnhäuser Dr. Rolf Müller (76) ist Ehrenpräsident des Landessportbundes Hessen und in dieser Eigenschaft auch bei den Olympischen Sommerspielen in Paris live vor Ort. Für die GNZ schildert er seine Eindrücke.
Dr. Rolf Müller. FOTO: GNZ