Gelnhäuser Schwimmer starten künftig in der 2. Bundesliga

Nach zweiwöchigem Zittern steht es nun fest: Sowohl die Frauen als auch die Männer des Schwimmvereins Gelnhausen sind in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Beim letzten verbleibenden Wettkampf der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Worms erzielte kein Team mehr Punkte als die Gelnhäuser. Die Freude bei Geschäftsführer Dirk Janssen und dem Vorsitzenden Dr. Rolf Müller war groß.
SVG-Geschäftsführer Dirk Janssen wirkte erleichtert über die positive Nachricht, ärgerte sich aber darüber, dass die Barbarossastädter so lange auf die endgültige Entscheidung warten mussten: „Ich fand das ungeschickt und weiß nicht genau, wieso man das macht. Bei uns war die Luft deswegen ein bisschen raus. Natürlich wäre es etwas anderes gewesen, wenn wir schon am Samstag vor zwei Wochen abends davon gewusst hätten und gemeinsam feiern können.“ Doch die Feier wollen die Gelnhäuser gerne zu einem späteren Zeitpunkt nachholen: „Vielleicht machen wir noch ein Sommerfest. Gerade bei den Jüngeren, die bisher noch nie aufgestiegen sind, ist der Wunsch groß, das noch einmal zu feiern.“
Zweitligasaison beurteilt der Geschäftsführer hingegen durchwachsen: „Es wird schon schwer den Klassenerhalt zu schaffen. Unser größtes Problem sind G8 und die Master-Studiengänge. Deswegen haben wir nur wenige Schwimmer, die nach 18 noch weitermachen, aber ich gehe davon aus, dass wir uns zusammenraufen und uns trotzdem gut präsentieren.“ Denn das große Plus der Gelnhäuser sei ohnehin der Zusammenhalt. Ältere Schwimmer, die nicht mehr aktiv sind, trügen als Vorstandsmitglieder ebenfalls zum Erfolg des Klubs bei.
Mit großer Freude kommentierte der SVG-Vorsitzende Dr. Rolf Müller die Nachricht vom Aufstieg der beiden Gelnhäuser Mannschaften. „Das ist für uns wie Ostern und Weihnachten zusammen. Es ist ja bekannt, dass wir sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern eine relativ dünne Mannschaftsstärke aufweisen gerade auch vor diesem Hintergrund ist das ein unglaublicher Erfolg.“
Für die Männer sei der Wiederaufstieg in die zweithöchste deutsche Wettkampfklasse auch deswegen von überragender Bedeutung, da dieses SVG-Team lange am vorhergehenden Abstieg zu knabbern hatte. „Unser Männerteam war sehr enttäuscht und wollte die Scharte unbedingt auswetzen. Das ist den Jungs jetzt überragender Manier gelungen.“ Aber auch mit Blick auf die Gelnhäuser Frauenmannschaft geriet der Vereinschef ins Schwärmen und bemühte Superlative; „Der Zweitliga-Aufstieg unserer Mädels ist ein kleines Wunder.“
Natürlich sehe er nicht nur die rein sportlichen Aspekte, „das den gesamten Verein SV Gelnhausen. Ohne den entsprechenden Mannschaftszusammenhalt wären solche Topleistungen nicht denkbar.“ Dies wiederum strahle auf alle Schwimmer, die im SVG aktiv seien, ab. Mit den sportlichen Chancen der Aufsteiger-Teams m der 2. Bundesliga wollte sich Müller gestern Abend aber nicht mehr allzu intensiv beschäftigen: „Es gilt jetzt erst einmal, diesen Moment zu genießen, denn den kann uns keiner mehr nehmen.“ Was die Zweiliga-Saison 2017/18 bringe, sei zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu prognostizieren, denn hier spielten langfristige personelle und strukturelle Entwicklungen eine Rolle, die momentan nicht absehbar seien. Wobei zumindest eins schon jetzt klar ist: Die Gelnhäuser haben allein aufgrund ihres herausragenden Engagements und ihres außergewöhnlichen Trainingsfleißes und Ehrgeizes in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass die 2. Bundesliga leistungsmäßig für sie durchaus zu stemmen ist.

Die erfolgreichen Schwimmer des SV Gelnhausen freuen sich über den Aufstieg in die 2. Bundesliga.FOTO: RE

 Gelnhäuser Neue Zeitung