World Aquatics Masters Championships in Singapur: Größter Erfolg der Karriere

Antje Auhl 
(SV Gelnhausen, Jahrgang 1976, Altersklasse 45) und Steffen Auhl (1974/AK 50) nahmen an den World Aquatics Masters Championships in Singapur teil und feierten in einem sehr starken Teilnehmerfeld bemerkenswerte Erfolge. Antje Auhl fischte sogar einmal Silber und einmal Bronze aus dem Wasser. Es ist der größte Erfolg ihrer Karriere, der sie zu Tränen rührte.

Steffen Auhl trat über 200 Meter Rücken sowie über 200, 400 und 800 Meter Freistil an. Nach intensiver Vorbereitung belohnte sich der Langstreckenspezialist mit den Zeiten, die ihm in den Freistildistanzen die Plätze 14 und 15 einbrachten. Über 200 Meter Rücken schwamm der SVG-Athlet mit 2:39:04 Minuten sogar auf Platz sieben.

Antje Auhl trat über 50 Meter Rücken und alle Schmetterlingsstrecken an. Der Druck, den sie sich selbst machte, war laut SVG-Angaben „immens“. Zur Vorbereitung auf die 100 Meter Schmetterling merkte sie jedoch bereits im Call Room, dass sie sich gut fokussieren und Ruhe habe finden können. Den Moment des Anschlagens im Ziel wird Auhl sicherlich nie vergessen. Unter Tränen berichtet sie in emotionalen Worten: „Ich habe zunächst gar nicht Richtung Anzeigetafel, sondern zum Startblock geschaut. Aber ich habe Steffen und meine beiden Kinder sofort schreien und jubeln gehört und wusste, es hat für eine Medaille gereicht. In dem Moment ist einfach so viel Anspannung von mir abgefallen. Es war richtig befreiend! Ich habe mich so sehr über diesen dritten Platz gefreut. Es ist unbeschreiblich!“

Diese Euphorie konnte Antje Auhl dann mit in das Rennen über 200 Meter Schmetterling nehmen: „Ich bin den Lauf ein bisschen zu schnell angegangen. Es ist so herausfordernd, sich die Kraft auf dieser anspruchsvollen Strecke gut einzuteilen. Nach dem Rennen war ich echt erschöpft!“ Besonders für Auhl war, dass in ihrem Lauf auch eine langjährige Schwimmkollegin startete, die ihr schon immer Konkurrenz gemacht hatte: Anett von Rekowski. Vielleicht spornte es besonders an, dieser Konkurrentin davonzuschwimmen. Auhl schlug schließlich vor ihr an und sicherte sich mit einer Zeit von 2:43:6 Minuten den Vizeweltmeistertitel dieser Championships.

Sympathisch und mit Humor, wie es stets Auhls Art ist, schildert sie auch diesen Moment mit einem Augenzwinkern: „Ich habe mich sofort zur Anzeigentafel gedreht, aber bin ja kurzsichtig und habe die Ergebnisse nicht gesehen. „Anett, wie sieht‘s aus?“, habe ich gefragt. „Dritte und Zweite!“, hat sie gerufen. Wir haben uns so füreinander gefreut und uns bereits im Becken herzlich umarmt.“ Hört man Auhls Schilderungen zu, wird schnell klar, ihre Schwimmkarriere hat einen absoluten Höhepunkt erreicht. „Die vielen, vielen, manchmal auch harten Trainingsstunden haben sich gelohnt. Mit der ganzen Familie zur WM zu fahren und dann noch zweimal auf dem Treppchen zu stehen, ist auf sportlicher Ebene emotional nicht zu überbieten. Das Event an sich hat die ganze Familie beeindruckt.“ Der SV Gelnhausen ist „wahnsinnig stolz“ auf Antje und Steffen Auhl. „Ausnahmeschwimmer, die mit dem Logo des SV Gelnhausen auf dem Shirt an einer WM teilnehmen, sind nun wirklich nicht alltäglich.“

 Antje Auhl mit ihrem Mann Steffen, der bei der Masters-WM ebenfalls starke Platzierungen erzielte. FOTO: RE

 Gelnhäuser Neue Zeitung