Routinier des SV Gelnhausen beeindruckt im Freiwasser auf der 2,5-Kilometer-Distanz
Kürzlich richtete der Deutsche Schwimmverband die Deutschen Freiwassermeisterschaften der Masters in Gummersbach aus. Parallel dazu fanden die Bezirksmeisterschaften Freiwasser des Bezirkes Mittel-Rhein statt, zu welchem eine kleine Open-Water-Truppe der 1. und 2. Wettkampfmannschaft des SV Gelnhausen angereist war. Die Aktiven kamen mit beachtlichen Erfolgen im Gepäck in die Barbarossastadt zurück.
Der Wettkampf startete am frühen Morgen um neun Uhr. Zu Beginn fuhr ein Schiedsrichter auf die Aggertalsperre hinaus und maß in der Mitte die Wassertemperatur. Das Ergebnis: 20,9 Grad. Ungläubig beschwerten sich einige Trainer, dass dies nicht stimmen konnte, waren am Vortag doch noch 19,4 Grad gemessen worden, und über die Nacht hatte es geregnet. So wurde eine zweite Messung mit einem Trainer vorgenommen. Das Ergebnis: 20,2 Grad. Es durfte demnach nicht mit Neoprenanzug gestartet werden.
Der Wettkampf begann mit den zehn Kilometern. Für den SVG ging Niklas Frach an den Start. Für ihn diente die Maßnahme lediglich zum Training und dem Üben von Freiwassertaktik. Nach 2:10,00 Stunden kam er als Erster im Ziel an. Er zitterte am ganzen Körper und brachte vor lauter Zähneklappern zunächst kein Wort heraus. Frach war zufrieden, hatte er die Anweisungen und Strategien seines Trainer doch gekonnt umgesetzt. Parallel dazu starteten die Teilnehmer des 7,5-Kilometer-Wettbewerbs. Hier zeigte sich SVG-Langstreckenass Jana Schomann in guter Form. Sie schwamm das erste Mal, wie auch ihre restlichen Vereinskollegen, in derart kaltem Wasser. Schomann meisterte diese Herausforderung jedoch perfekt und konnte mit einer Zeit von 1:52,00 Stunden die Jahrgangswertung wie auch die Juniorinnenwertung für sich entscheiden.
Gegen Mittag gab es einen kürzeren Wettkampf für die jüngeren Jahrgänge. Bei diesem Freiwassersprint über 500 Meter gingen Johanna Mans und Ida Eckert in SVG-Farben an den Start. Eckert konnte sich den fünften Platz sichern und Mans den dritten Platz.
Am Nachmittag starteten die Deutschen Freiwassermeisterschaften der Masters. Die Titelkämpfe wurden über 2,5 Kilometer ausgetragen. Hier bewies Dirk Janssen, dass er nicht nur Brust beherrscht, sondern auch die langen Freistildistanzen zu seinem Repertoire gehören. Nach 35:36 Minuten kam er in der Altersklasse 40 mit einem ordentlichen Schlusssprint ins Ziel und sicherte sich die Silbermedaille.
Bei der SBM-Meisterschaft erschwamm Alec Mangin die Bronzemedaille. Er war etwas enttäuscht, da er zwei taktische Fehler begannen hatte, die ihn die Goldmedaille kosteten. Lenja Hessberger und Jazmin Döme demonstrierten bei den Frauen, welches Freiwasserkaliber der SVG zu bieten hat. Hessberger war während des kompletten Rennens in der Führungsgruppe und entschied den Sieg am Ende klar für sich. Döme musste während des Rennens abreißen und eine Konkurrentin vorbeiziehen lassen, ihre Kräfte bescherten ihr aber immerhin noch die Bronzemedaille. Luise Mans, die in ihrem Urlaub die Freude am Seeschwimmen entdeckte und sich noch spontan melden ließ, feierte ihr Freiwasserdebüt mit einer Bronzemedaille.
Am Nachmittag gab es noch einen Staffelwettkampf über 3x 1,25 Kilometer. Diese Staffeln mussten mixed, also mit mindestens einem Jungen oder einem Mädchen, geschwommen werden. Das Besondere: In der Regel werden die Staffeln mit zwei Jungen und einem Mädchen besetzt, da diese in der Regel schneller sind. Da der SVG bei der SBM-Meisterschaft nur zwei Männer dabei hatte, war klar, dass diese schwächer besetzt sein sollten. Jana Schomann war Startschwimmerin der ersten Staffel und behauptete sich gut. Sie ließ lediglich vier Männer vorbeiziehen. Auf sie folgte Lenja Hessberger, die wieder einen Platz gutschwamm. Nach zwei Runden wechselte die Mannschaft der TSPK Köln zuerst, und es kam ihre Frau zum Einsatz. Nachdem diese 500 Meter zurückgelegt hatte, wechselte beim SVG Niklas Frach in die letzte Runde. 200 Meter vor dem Ziel überholte Frach seinen Kontrahenten und sicherte seiner Staffel damit Gold. Die zweite Mannschaft, in der Besetzung Jazmin Döme, Alec Mangin und Luise Mans, erreichte den sechsten Platz. Am Abschlusstag gab es noch ein Rennen über fünf Kilometer. Um ins Ziel zu gelangen, musste der Bojenparcours viermal umrundet werden. Die Wassertemperatur betrug dieses Mal 20,7 Grad. Niklas Frach erschwamm wieder einmal gekonnt die Goldmedaille. Jana Schomann und Lenja Hessberger konnten sich hier ebenfalls erneut Gold sichern. Jazmin Döme, zum ersten Mal auf dieser Distanz unterwegs, hielt dieses Mal der Konkurrenz stand und gewann die Silbermedaille. Alec Mangin behielt seine Konkurrenz das ganze Rennen über im Auge. Lediglich beim Schlusssprint im Zielgarten musste er sich Zweien geschlagen geben und konnte somit erneut die Bronzemedaille entgegennehmen.
Die erfolgreichen Schwimmass des SV Gelnhausen. FOTO: RE