„Aus der Ukraine geflüchteten Menschen zu helfen, ist für uns selbstverständlich und ist in diesen Zeiten ein wichtiger Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung.“
Das sagt Dr. Rolf Müller, der Präsident des Landessportbundes Hessen (lsb h). Die Dachorganisation des Sports in Hessen, das macht Müller deutlich, hilft Geflüchteten aus der Ukraine auf unterschiedliche Art und Weise. So wurden in den lsb h-Sportschulen und Bildungsstätten in Frankfurt und Wetzlar mehrere Wohnungen eingerichtet, mittlerweile ist die erste Familie eingezogen. Zudem wird die lsb h-Liegenschaft auf dem Sensenstein (Nordhessen) als Notunterkunft genutzt. 350 Geflüchtete sind derzeit dort in Zimmern und in der Sporthalle untergebracht, die Platz für rund 290 Menschen bietet. Vor allem Frauen mit kleinen Kindern leben vorübergehend auf dem Sensenstein, wo sie verpflegt und medizinisch betreut werden.
Eine Arbeitsgruppe mit 15 lsb h-Mitarbeitenden hatte tatkräftig bei der Herrichtung von zwei Wohnungen in Frankfurt und einer in Wetzlar geholfen. Dazu wurden unter anderem Spendenaktionen initiiert, um die Wohnungen mit Möbeln und Küchenzeilen einrichten zu können. Die Mitarbeitenden haben mit viel Engagement dazu beigetragen, dass binnen einer Woche alles Notwendige vorhanden war. „Ich bin stolz, solch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben, die neben ihrer eigentlichen Arbeit gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und anpacken“, unterstreicht Hauptgeschäftsführer Andreas Klages. „Der Aufwand war eine Herausforderung, aber jede/r hat sich gerne eingebracht“, freut sich auch Geschäftsbereichsleiter Sportinfrastruktur, Jens Prüller, der AG-Leiter ist. Ende März wurde die erste Wohnung belegt, ein 13-jähriges Mädchen und ihre Eltern haben in der Otto-Fleck-Schneise eine Bleibe gefunden.
Die 13-Jährige ist eine ambitionierte Tischtennisspielerin, zählte in ihrem Heimatland zu den besten in ihrer Altersklasse und trainiert nun in der Sportschule in Frankfurt beim Hessischen Tischtennis-Verband (HTTV). Unterstützt wird sie von einem russischsprachigen Trainer des HTTV. Der baldige Wechsel in die Intensivklasse in der Carl-von-Weinberg-Schule, die eng mit dem Olympiastützpunkt Hessen (OSP H) kooperiert, wird angestrebt. Auch andere junge Sportler/innen, die in der Ukraine bereits eine Sportschule besucht haben, will der lsb h unterstützen und in einer der Sportschulen in Hessen unterbringen.
Darüber hinaus wird auch Breitensport und die so wichtigen Bewegungsangebote für die Geflüchteten, insbesondere für traumatisierte Kinder und Jugendliche, ermöglicht. Das bundesweit einmalige Programm „Sport integriert Hessen“ stellt Verbindungen zu hessischen Sportvereinen her und wird seit 2015 in Kooperation mit der Sportjugend Hessen (SJH) erfolgreich mit Leben gefüllt. Ansprechpartner ist Volker Rehm (Telefon: 069 6789-245, E-Mail: vrehm@sportjugend-hessen.de).
Auch finanziell unterstützt der lsb h. Auf dessen Anregung haben die Landessportbünde beschlossen, sich an dem vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Stiftung Deutsche Sporthilfe eingerichteten Solidarfonds „Sportler helfen Sportlern“ mit 100.000 Euro zu beteiligen, um den Geflüchteten das Ankommen in Deutschland zu erleichtern. Mit diesen Mitteln werden konkrete Projekte gefördert, um geflüchtete Athlet/innen unterzubringen, zu unterstützen und ihnen die Rahmenbedingungen zur Ausübung ihres Sports zu ermöglichen. Spenden werden aktuell per Überweisung und über PayPal entgegengenommen: Empfänger: Stiftung Deutscher Sport, IBAN: DE 17 500 800 0000 961 826 00, Betreff: Ukrainehilfe.
Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen