„Silber-Krone“ für heimischen Quadrathlon-König
Es ist ein ganz besonderer Höhepunkt in der Karriere des Aufenauer „Ausdauer-Riesen“ Swen Kailing. Der Top-Athlet des SV Gelnhausen holte sich bei den Quadrathlon-WM im tschechischen Týn an der Moldau die Silbermedaille in seiner Altersklasse 50 bis 59. Vor allem in der für ihn neuralgischen Disziplin Kayakfahren hat sich der „Eisenmann“ aus dem Kinzigtal dabei in einer bemerkenswerten Art und Weise verbessert.
Bei fast perfekten Bedingungen starteten die Athleten den Schwimmstart in der 22 Grad warmen Moldau bei angenehmen 26 Grad Lufttemperatur. Zu schwimmen waren 750 Meter, davon knapp die Hälfte gegen die leichte Strömung. „Es fing eigentlich gar nicht so gut an für mich, denn beim Anziehen riss ich mir den Neoprenanzug am Arm auf. Nach dem Probeschwimmen entschied ich mich aber doch, den Neoprenanzug anzubehalten“, so Kailing. Er verließ das Wasser als Siebter, knapp hinter den starken Schwimmern der Staffelteilnehmer.
Im Kayak richtig Gas gegeben
Nach dem schnellen Wechsel ging es auf den 21 Kilometer langen Radteil. Hier waren drei Runden mit knapp 400 Höhenmetern zu absolvieren. „Nicht ganz nach meinem Geschmack“, sagte Kailing im Interview, „da ich mich dieses Jahr eher auf das Laufen konzentrierte.“ Bei nun aufkommendem Wind ging es zum Kayakfahren. Eine kleine Schikane wurde vom Veranstalter direkt beim Einstieg eingebaut, so mussten alle Athleten von der Kaimauer ins Boot steigen, bei fast einem Höhenunterschied für einige Athleten eine Herausforderung, die als unfreiwilliges Bad in der Moldau endete.
Das neue Boot und das unter der Woche gebuchte Techniktraining sollten sich bei dem vier Kilometer langen Wendekurs sehr gut auszahlen, denn das aufstrebende Ausdauerass vom SVG konnte seine Position auf Platz zehn halten und den Vorsprung auf den Verfolger in seiner Altersklasse ausbauen. „Nach vorne ging nichts mehr, da waren die Abstände einfach zu groß. Somit konnte ich beim anspruchsvollen abschließenden Fünf-Kilometer-Lauf mit einigen Singletrails und Schotterpassagen den zweiten Platz in meiner AK kontrolliert ins Ziel tragen. Es war eine wirklich toll organisierte Veranstaltung mit vielen guten Athleten und Kayakern aus Tschechien.“
Weltmeister wurde einmal mehr der bereits 52 jährige ungarische Ausnahmeathlet Ferenc Csima, der seinen Grundstein zum Sieg auf dem Rad und natürlich seiner Paradedisziplin, dem Kayak, legte. Als nächster Saisonhöhepunkt steht bei Swen Kailing die Deutsche Meisterschaft im Sprint am 13. Juli in Offendorf an der Ostsee an. Dort versucht der heimische Akteur, seine Führung im Deutschland-Cup weiter auszubauen.
SV Gelnhausen-Ass Swen Kailing (rechts) beim Kajakfahren auf der Moldau und beim Jubeln im Ziel. FOTOS: RE