50 Jahre Hallenbad: DLRG-Ehrenchef Herbert Wirth war von Anfang an dabei

„Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt, sowohl im Bad als auch in der Sauna. Und ich tue das bis heute“, berichtet Herbert Wirth. Der 84-jährige Gelnhäuser ist nicht nur einer der wenigen Zeitzeugen der Geburtsstunde des Hallenbads Gelnhausen, sondern als langjähriger DLRG-Vorsitzender und Übungsleiter eng mit der Einrichtung verbunden. Bis heute übernimmt er im Zweckverband Verantwortung und ist fast jeden Dienstagabend am Wasser.

„Ich kann mich noch gut an die ersten Tage im Hallenbad erinnern. Es war schon etwas Besonderes“, berichtet Herbert Wirth. Nachdem in Gelnhausen lange in oder an der Kinzig geschwommen wurde, hat die Stadt mit dem Barbarossabad ein modernes Freibad geschaffen. „DLRG und Schwimmverein waren bis dahin Sommervereine, die im Winter vor Ort nicht schwimmen konnten.“

Drei Kommunen ziehen an einem Strang

Hierdurch entstand die Idee, ein Hallenbad zu bauen. Bis zur Eröffnung dauerte es dann aber noch zehn Jahre. Unter dem Motto „Gemeinsam geht es besser“ warb die Stadt in Linsengericht und Gründau um Zusammenarbeit. Daraus entstand der Zweckverband „Mittleres Kinzigtal“, in dem auch der Main-Kinzig-Kreis bis vor wenigen Jahren Mitglied war.

Schwimmverein und DLRG profitieren vom neuen Haus, der Tauchsportverein konnte durch dieses entstehen. Erster Bad-Leiter wurde Fritz Ammenhäuser, der gemeinsam mit Franz Pongratz und Rudolf Schwab auch als Schwimmmeister tätig war. „Es war von Anfang an eine familiäre Atmosphäre“, berichtet Herbert Wirth. In den Wintermonaten war er jede Woche mehr als einmal im Hallenbad. „Durch meine Ausbildung als Rettungsschwimmer konnte ich auch oft helfen, den Laden am Laufen zu halten.“ Mit einem kleinen Honorar sprang Herbert Wirth immer wieder ein, wenn kurzfristig Mitarbeiter ausfielen, zumeist am Abend nach seiner Arbeit. Manchmal half er auch an beiden Tagen am Wochenende. „Das war für mich selbstverständlich, denn das Hallenbad liegt mir am Herzen.“

Und deshalb freut sich der 84-Jährige sehr, dass das Bad zum 50-jährigen Bestehen so gut da steht. In der Verbandsversammlung, in der er schon mehr als 20 Jahre als Vertreter der Stadt Gelnhausen dabei ist, kann er bis heute mit seinem großen Erfahrungsschatz helfen. „Schwimmen zu können, ist unheimlich wichtig“, lobt der DLRG-Ehrenvorsitzende die Möglichkeiten, die das Hallenbad in direkter Nähe der größten Gelnhäuser Schulen bietet. Deshalb freut er sich auch, dass Gelnhausen, Gründau und Linsengericht nach zwischenzeitlichen Diskussionen wieder am selben Strang ziehen. „Ich hoffe, dass das weiter so bleibt.“

Das Wichtigste: Regelmäßig schwimmen gehen

Für Herbert Wirth ist neben den Schwimmbecken auch die Sauna eine Herzensangelegenheit. „In den ersten beiden Jahren hat es etwas gehapert, aber seitdem läuft es dort rund.“ Auch hier wurde investiert, um die Einrichtung zukunftsfähig zu halten. „Es lohnt sich auf jeden Fall, am Jubiläumstag vorbei zu kommen. Viel wichtiger ist es aber, regelmäßig schwimmen zu gehen“, blickt Herbert Wirth nach vorne. Er wird am Dienstag wieder bei seiner DLRG am Beckenrand stehen und helfen, wo er kann. Über die gute Zusammenarbeit mit den Schwimmmeistern und dem gesamten Team freut er sich. Schließlich ist und bleibt das Hallenbad in Gelnhausen eine echte Herzenssache.

Am morgigen Sonntagvormittag ist der Eintritt ins Bad frei. Um 10 Uhr ist eine kleine Feierstunde geplant, danach folgen um 11 Uhr eine Begehung des Technikbereichs und ab 12 Uhr Vorführungen von Vereinen.

 Das Hallenbad ist eine Herzensangelegenheit für ihn: Herbert Wirth. Fotos: Ludwig

 Gelnhäuser Neue Zeitung