Heimische Ausdauerasse beenden Ironman in Maastricht auf den vorderen Plätzen

Die Ironman-Weltmeisterschaft 70.3 (Mitteldistanz) im Bundesstaat Utah findet Ende Oktober mit zwei heimischen Triathleten statt. Zur Vorbereitung auf die WM starteten Judith Görres vom TV Bad Orb und Janek Fischer vom Schwimmverein Gelnhausen beim Rennen über die gleiche Distanz beim Ironman im niederländischen Maastricht. Beim Sieg des Belgiers Lukas Bosmanns erreichte der ehemalige Birsteiner Fischer nach 4:15,41 Stunden das Ziel und sicherte sich einen sehr guten 13. Gesamtrang. Judith Görres erkämpfte nach einem turbulenten Rennen noch den dritten Platz in ihrer Altersklasse und landete auf Gesamtrang 36 aller weiblichen Teilnehmer.

Fischer und Görres beendeten die 1,9 Kilometer lange Schwimmstrecke im Fluss Maas nach 28:42 Minuten und 29:43 Minuten mit nur einer Minute Abstand und gingen anschließend auf die 90 Kilometer lange und äußerst herausfordernde Radstrecke. Fischer verlor aufgrund des holprigen Untergrunds gleich zu Beginn zwei Getränkeflaschen: „Zum Glück war meine Energie-Gelflasche fest im Rahmen verbaut, sonst wäre es dramatisch geworden“. Bei Görres löste sich der Lenker nach zehn Kilometern und die Athletin aus dem zweiten Frauenteam des „Team Bad Orb – Gesund im Spessart“ fuhr anschließend die Strecke mit großer Vorsicht ab. Unbeeindruckt von den vielen Kurven und Bollern auf der Radstrecke trat der Gelnhäuser mit 295 Watt Leistung in die Pedale seines Zeitfahrrades und arbeitete sich im Lauf des Rennens nach vorne.

Als Fischer nach 2:14:52 Stunden für die Radstrecke die Schuhe in der zweiten Wechselzone anzog, war der Plan, die 21,2 Kilometer lange Laufstrecke auf den ersten beiden Kilometern im Schnitt mit 3:55 bis 4:00 Minuten anzulaufen und dann das Tempo langsam auf den restlichen Kilometern zu steigern. Das gelang dem Regionalligastarter aber nicht. „Es ging einfach nicht schneller, vielleicht bin ich zu schnell Rad gefahren“, sagte Fischer. Nach 1:25,39 Stunden überquerte der SVGler das Ziel dennoch auf Platz 16 und erreichte ein Durchschnittstempo von 3:55 Minuten auf den Kilometer.

Für die Orberin Görres ging es nach einer guten Radzeit von 2:39,57 Stunden auf der Laufstrecke erst richtig los. „Wegen den Unebenheiten auf dem Rad, es hat ja ständig geruckelt. Da hatte wohl mein Magen keine Lust mehr auf Sport und hat mich nach fünf Laufkilometern mit Problemen genervt, die ich später dann mit großer Unterstützung meines anwesenden Vaters und Trainers sowie eines zuckerhaltigen Getränks wieder unter Kontrolle bekommen habe“, sagt Görres. Trotz der großen Probleme rannte Görres nach 5:10,33 Stunden über den roten Teppich ins Ziel und freute sich anschließend wie ein kleines Kind beim Kindergeburtstag, wie sie sagte. „Die Laufzeit von 1:52,57 Stunden war nicht gut, aber in Anbetracht der Probleme, die ich heute zu bewältigen hatte, bin ich sehr stolz auf mich, überhaupt das Ziel erreicht zu haben“, ergänzte Görres.

Ende Oktober fliegen Görres und Fischer gemeinsam zu ihrem Saisonhöhepunkt nach Utah und werden im Vorfeld noch einige Rennen bestreiten. Fischer peilt den Start beim Ironman 70.3 in Zell am See Ende August an. Görres dagegen wird zur Vorbereitung an ihrer Hochgeschwindigkeit arbeiten und sich mit ihrem Frauenteam auf den „Swim and Run“ in Oberursel vorbereiten, um beim letzten Wettkampf der Saison möglichst die Meisterschaft in der zweiten Hessenliga einzufahren.

 Testeten ihre Form beim Ironman in Maastricht: Judith Görres (rechts) und Janet Fischer. FOTO: RE

 Gelnhäuser Neue Zeitung