Die Corona-Krise trifft den deutschen Schwimm-Verband hart
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie verzeichnet der Deutsche Schwimm-Verband einen massiven Mitgliederrückgang. In den fünf olympischen Sportarten Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Freiwasserschwimmen und Synchronschwimmen verlor der Verband im Jahr 2020 etwa 51 000 Mitglieder. Die Zahl von nun 527 219 Mitgliedern ist der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung.
„Die Zahlen bestätigen unsere größten Befürchtungen“, sagte DSV-Präsident Marco Troll laut Mitteilung vom Dienstag. „Wir können nur erneut an die Politik appellieren, die vorliegenden Zahlen ernst zu nehmen und das Kulturgut Schwimmen zu retten. Wenn Zehntausende Kinder kein Schwimmen lernen, so hat das langfristige Folgen für den Sport und die Gesellschaft.“
Bei 82 Prozent der verlorenen Mitglieder handelt es sich um Kinder bis 14 Jahren. Durch die Schließung der Schwimmbäder würden Eltern ihre Kinder gar nicht mehr in den Vereinen anmelden, das habe massive Auswirkungen auf die Schwimmfähigkeit einer ganzen Generation.
Troll mahnt einen geregelten Badebetrieb für die wärmeren Monate des Jahres an. „Die Menschen drängt es verständlicherweise mit Macht nach draußen. Wenn aber alle öffentlichen oder privaten Frei-, See-, Fluss- und auch Hallenbäder geschlossen sind, werden viele in Bereiche ohne verpflichtende Wasseraufsichten ausweichen. Das halte ich für eine sehr gefährliche Situation, die von den politisch Verantwortlichen dringend überdacht werden muss“, sagte der Verbandspräsident. Angebote in Freibädern mit Hygienekonzepten sollten auch in diesem Jahr gemacht werden.