SVG-Spitzensportler bereiten sich auf Deutsche Jahrgangsmeisterschaften vor
Zu einem Einladungswettkampf unter strengen Hygieneauflagen hatte kürzlich der SB Schwaben Stuttgart den Schwimmverein Gelnhausen und sieben weitere Vereine eingeladen. Schwimmen dürfen derzeit die Kaderathleten oder Mitglieder einer zweiten Bundesligamannschaft. Der SVG konnte von den ihm zur Verfügung gestellten zwölf Startplätzen alle belegen. Seit August war es der erste Wettkampf für die Spitzensportler des Gelnhäuser Vereins.
Der Wettkampf fand auf der Langbahn (50 Meter) statt. Um dort gute Leistungen erzielen zu können, benötigen die Schwimmer normalerweise mehrere Anläufe, da der Wechsel von der 25-Meter-Bahn auf die 50-Meter-Bahn ungewohnt ist und entsprechend einen anderen Rhythmus fordert. Vor allem die älteren Jahrgänge brauchen in der Regel Zeit, um sich entsprechend umzustellen.
Von diesen Anpassungsschwierigkeiten ließen sich die Athleten aus der Barbarossastadt allerdings wenig beeindrucken. Catalina Bentjen schwamm die 50 Meter Freistil zum ersten Mal unter 30 Sekunden. Sie erreichte zwei persönliche Bestzeiten und einen Saisonrekord.
Niklas Frach, Ausnahmetalent im Freiwasser und auf langen Strecken, nutzte den Wettkampf zum Formtest und Übungswettkampf über 1 500 Meter Freistil, um wieder Praxis für die anstehenden Meisterschaften und Qualifikationen zu sammeln. Mit einer Zeit von 15:53:54 Minuten belegte er souverän den ersten Platz.
Ole Heeger, laut Trainer Robin Rausche ein Ass auf den Rückenstrecken, platzierte sich gut auf den Bestenlisten für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, um nochmals angreifen zu können. Auch Carl Monceyron schwamm sich gleich dreimal auf die Bestenliste seines Jahrgangs. Startet Monceyron normalerweise schnell und fällt dann in der zweiten Hälfte leicht ab, zeigte er über 200 Meter Schmetterling, dass er auch im hinteren Streckenabschnitt eine starke Leistungssteigerung erbringen kann. Die Belohnung: Bestzeit.
Jonas Ott erzielte ebenfalls drei Bestzeiten bei drei Starts. Vor allem mit einer Zeit von 29 Sekunden auf 50 Meter Freistil konnte er sich gut für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften ausrichten. Mia Mattausch dominierte alle drei Bruststrecken. Sie zeigte eine deutliche Entwicklung und brachte sich für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in eine gute Ausgangslage. Lenja Hessberger, die im Training vor allem an ihrer Technik gearbeitet hatte, konnte diese Leistungen im Wettkampf abrufen. Allerdings sieht Trainer Rausche trotz hervorragender Leistungen für kommende Wettkämpfe noch viel Potenzial. Alec Mangin schwamm die 100 Meter Freistil in einer Minute. „Bald durchbricht er die Schallmauer“, scherzte Rausche. „Er trainiert sehr fleißig und ordentlich und hat sich die Bestzeiten dafür auf jeden Fall verdient.“
Luise Olischläger hatte etwas mit der Langbahn zu kämpfen. Die guten Ergebnisse aus dem Training konnte sie im Wettkampf nicht abrufen. „Beim nächsten Wettkampf“, ist sich Robin Rausche sicher, „wird sie noch was drauflegen“. Auch Niklas Poth, der mitten in den Abiturvorbereitungen steckt, musste das Training ein wenig herunterfahren. Trotzdem konnte er seine Zeiten bestätigen. Sein Bruder Yannick Poth holte zwei Bestzeiten in seiner Spezialdisziplin Rücken. Rausche: „Gute Zeiten, aber sicherlich noch deutlich Luft nach oben. Auch er hat den Blick Richtung Deutsche Jahrgangsmeisterschaften.“ Jana Schomann trat auf der gefürchteten 200-Meter-Schmetterling-Strecke an. Sie schwamm technisch einwandfrei und erzielte eine neue Bestzeit. Auf der zweiten Hälfte sei die Power noch ausbaufähig, merkte ihr Trainer an. Sie habe sich jedoch in der Bestenliste bereits gut platziert und werde weiterhin hart trainieren.
Sowohl die Sportler als auch ihre Trainer waren sich nach dem Wettkampf einig: Es war ein tolles Erlebnis, endlich mal wieder unter echten Bedingungen wetteifern zu dürfen und einen Wettkampf unter besonderen Bedingungen zu erleben.
Das Gelnhäuser Quartett für die bevorstehenden Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (von links): Ole Heeger, Jonas Ott, Mia Mattausch und Carl Monceyron. FOTO: RE