Die Situation der Schwimmvereine, die neben der DLRG wichtige Anbieter von Schwimmkursen sind, ist dramatisch.
Vor allem Kinder werden von den Vereinen abgemeldet, und auf der anderen Seite finden keine Neueintritte statt. Ich mache mir große Sorgen um die Schwimm- und Badesaison im vor uns liegenden Sommer, denn es droht der Verlust einer ganzen Generation von Kindern mit ausreichender Schwimmfähigkeit. Dies ist umso gravierender, da schon in „normalen Vor-Corona-Zeiten“ die Schwimmfertigkeiten stark zurückgegangen waren.
Wenn sich die – häufig kommunalen – Träger von Schwimmbädern nicht dazu durchringen, ihre Bäder mit klaren Hygienekonzepten zu öffnen, werden wir wirklich bald zu einem „Land der Nichtschwimmer“.
Nach meiner festen Überzeugung sind die Vorteile des Schwimmens in der Corona-Politik stark unterschätzt worden. Offensichtlich sind – übrigens wie auch das Potenzial des Sportes im Allgemeinen – Schwimmen, Sport, Bewegung und die sozialen Aspekte des Sporttreibens völlig übersehen worden.
Da die Wasserflächen begrenzt sind, wird es nach der Pandemie auch nicht möglich sein, rasch die Defizite der Kinder, die nicht Schwimmen lernen konnten, wieder aufzuholen. Das ist eine verheerende Perspektive.
Gastbeitrag von Landessportbund-Präsident Dr. Rolf Müller zur Tatsache, dass der Deutsche Schwimmverband durch Corona 51 000 Mitglieder verloren hat
Zeichnet ein düsteres Bild: Der Präsident des Landessportbundes Hessen und Ehrenvorsitzende des Schwimmverein Gelnhausen. Dr. Rolf Müller. FOTO: GNZ