SVG-Schwimmer verteidigt seinen Titel bei der Sportlerwahl

Eine Überraschung war der Sieg für Alexander Kunert in der Kategorie GT-Sportler des Jahres 2016 nicht, damit hat derAusnahmeschwimmer seinenTitel aus dem vergangenen Jahr verteidigt.Die Ergebnisse bei den Sportlern waren hauchdünn. Zwischen Sieger Kunert und dem viert platzierten Janis Hammel lagen gerade einmal 2,81 Prozent Abstand.

Herzlichen Glückwunsch zur erneuten Wahl zum GT-Sportlerdes Jahres. Was bedeutet eine solche Wahl fürSie persönlich?
Ich freue mich sehr, dass dieLeser des Gelnhäuser Tageblatts mich erneut zum Sportler des Jahres gewählt haben. Da ich mich sehr mit meiner Heimat Gelnhausen und dem Schwimmverein Gelnhausen verbunden fühle, ist es schon etwas ganz Besonderes für mich.

Ist dies auch ein Ansporn, weiterhin „Vollgas“ im Training zu geben, schließlich ist es nicht alltäglich, in Gelnhausen gewählt zu werden, obwohl Sie ja schon einige Zeit in Berlin leben.
Ja, es ist ein Ansporn, wenn ich merke die Menschen nehmen wahr, was ich in Berlin tue. Das ist schon ein schönes Gefühl, das zu erleben.

Wie bewerten Sie im Nachhinein das vergangene Jahr? Deutscher Meister über 200 Meter Schmetterling und dann haarscharf an Olympia vorbei. Ist die Enttäuschung überwunden?
Klar war es im ersten Moment so, als ob es mir das Herz zerreißt, als ich auf der Anzeigetafel wahrnahm, es hat nicht geklappt mit Rio. Noch schlimmer war es später zu erfahren, dass ich letztlich nur um sieben Hundertstelsekunden gescheitert bin. Deutscher Meister zu sein und dannZuhause bleiben zu müssen, das war schlimm. Aber es geht nach jeder Niederlage weiter, wenn man das wirklich will. Aufstehen und weitermachen, anders will ich mit so einer Niederlage nicht umgehen.

Hatten Sie wirklich überlegt, Ihre Karriere nachdem Olympia-Aus zu beenden?
Ja, natürlich war die Enttäuschung nach 13 Jahren Training riesig. Das wird mir keiner verdenken, dass ich dann erstmal Urlaub machen musste, um mir klar zu werden, was ich wirklich will. Ich muss ja auch an meinen beruflichen Werdegang denken. Geld verdient man mit Schwimmen nicht. Seit Oktober 2016 bin ich wieder voll dabei, mal sehen was die Veränderungen bringen in der Sportförderung. So wie es aussieht, ist Berlin als Stützpunkt nicht von der Schließung betroffen, ich kann also weiter dort trainieren.

Wie groß ist Ihr Trainingspensum aktuell und wie lauten die Ziele für 2017 und darüber hinaus?
In Berlin am Olympiastützpunkt habe ich einen neuen Trainer, Alexander Römisch, eine neue Kraft- und eine Mentaltrainerin. Ich trainiere zehnmal pro Woche. Für meinen Verein, den SVG, werde ich am 4. Februar in Gelnhausen bei der Deutschen Mannschafts-Meisterschaft 2017 im Einsatz sein, der sofortige Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga ist das Ziel. Beim International Swim-Meeting Anfang März in Berlin werde ich antreten, dann folgt die DeutscheMeisterschaft2017 in Berlin, mit dem sehr schwer zu erreichenden Ziel, mich für die Weltmeisterschaft2017 in Ungarn zu qualifizieren oder an der Universiade im Sommer in Taiwan teilnehmen zu dürfen. Fernziel sind und bleiben für mich die Olympischen Spiele in Tokio im Jahr 2020.

2016 war ihr bislang erfolgreichstes Jahr als Schwimmerin. Dem 15-jährigen SVG-Talent Barbara Schaal gelang auf nationaler Ebene in ihrer Altersklasse der Durchbruch. Ihren Sieg widmete sie ihrer Trainerin Heike Heeger. Archivfoto: Adrian

 Gelnhäuser Tageblatt