Gelnhäuser startet in Iowa / Sportler des Monats Januar an seiner Uni in North Carolina

Einen weiten Ausflug muss Schwimmer Alexander Kunert vom SV Gelnhausen von North Carolina nach Iowa in den USA hinter sich bringen, um sich möglicherweise für die Weltmeisterschaften 2019 in Südkorea zu qualifizieren. Da bei den College-Wettkämpfen der NCAA in der Regel auf der in Europa unbekannten 25-Yard-Bahn geschwommen wird, musste Kunert sich mit seinen deutschen Kollegen, die wie er in den USA studieren, einen speziellen Wettkampf heraussuchen, um auf der bei internationalen Topereignissen üblichen 50-Meter-Bahn die notwendigen WM-Pflichtzeiten zu schwimmen.

Kunert hat sich wie sein Teamkollege Marius Kusch und weitere deutsche Schwimmer für die Hauptstadt von Iowa entschieden, über 1 000 Kilometer entfernt vom Studienort und aktuell eiskalt, was das Wetter angeht. Beim TYR-Pro-Swim-Series-Meeting in Des Moines wollen die Deutschen versuchen, die wie jedes Jahr ambitionierten Pflichtzeiten für die im Juli anstehenden Weltmeisterschaften in Südkorea zu schwimmen.

Kunert hat sich dafür entschieden, drei Strecken zu absolvieren. Er beginnt gegen härteste Konkurrenz über seine Paradestrecke, den 200 Metern Schmetterling. Es folgen die 200 Meter Freistil und danach noch die 100 Meter Schmetterling. Kunert hofft, insbesondere am Donnerstag eine absolute Topzeit hinzulegen. Sein amerikanisches Trainerteam hat mit den deutschen Studenten auf diesen Wettkampf speziell hingearbeitet und daher haben sie seit einer Woche „abtrainiert“, um in dieser Woche dann eine erstklassige Form zu haben. Kunert selbst ist optimistisch, schon aus dem vollen Training heraus hat er in den vergangenen Wochen auf der Kurzbahn fantastische Zeiten in die Becken an der US-Ostküste gelegt.

Der Gelnhäuser Ausnahmeschwimmer ist auf Anhieb Sportler des Monats Januar an seiner Universität in Charlotte, North Carolina, geworden und hat sich mit einigen A-Cut-Pflichtzeiten für die US Nationals Mitte März qualifizieren können, die er in der kommenden Woche angehen wird.

Der aktuelle Fokus liegt für den Barbarossastädter auf der 200-Meter-Schmetterlingsstrecke. Danach hofft der Student ebenfalls auf eine sehr gute Zeit über 200 Meter Freistil, um sich für die 4×200-Meter-Freistil-Staffel empfehlen zu können. Aktuell ist Kunert sehr zuversichtlich, dass das klappt, hat er doch genau über die drei in Des Moines zu schwimmenden Strecken zuletzt bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im vergangenen Jahr jeweils die Goldmedaille erringen können. Die Langbahn ist für den 1,96 Meter großen Kunert noch geeigneter für gute Zeiten als die 25-Yard-Bahn (ein Yard entspricht 0,914 Metern). Auf der Strecke zwischen den Wenden ist der 23-Jährige kaum zu schlagen. Bei der Unterwasserarbeit hat Kunert aber noch Verbesserungspotenzial, woran er allerdings hart arbeitet.

Alexander Kunert (links) hofft darauf, sich in Iowa für die WM in Südkorea zu qualifizieren. FOTO: RE

 Gelnhäuser Neue Zeitung