Zweckverband lehnt geringere Nutzungsgebühren und Pauschalabrechnung ab
Der Hallenbadzweckverband kann dem Schwimmverein Gelnhausen keine Entlastung gewähren –weder im finanziellen Bereich noch in Bezug auf den bürokratischen Aufwand. Das hat die Verbandsversammlung am Mittwochabend entschieden.
„Die Kosten für die Bahnen im Hallenbad sind eine große Belastung für den Verein, dessen Strukturen sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert haben“, hatte SVG-Geschäftsführer Dirk Janssen der Verbandsversammlung im September 2018 geschildert. Anliegen des Schwimmvereins war es, die Zahlungen von 10 000 bis 12 000 Euro pro Saison etwas zu verändern. Dabei ging es dem SVG nicht nur um die Höhe des Betrags, sondern auch um den bürokratischen Aufwand. In beiden Punkten kann der Zweckverband den Schwimmern nicht entgegenkommen, wie die Verbandsversammlung bedauernd feststellte.
Gelnhausens Bürgermeister Daniel Glöckner berichtete von einem Gespräch mit dem Hessischen Städte- und Gemeindebund. Der HSGB habe demnach davon abgeraten, einen Verein bei den Nutzungsgebühren zu bevorzugen. Es müsse einen Preis pro Bahn und pro Stunde geben, der für alle gelte, sonst mache man sich angreifbar, betonte Glöckner.
Helfrich: Aufwand überschaubar
Auch dem zweiten Anliegen, einer Vereinfachung der Abrechnung für die Nutzung der Bahnen, erteilte die Versammlung eine Absage. Der administrative Aufwand sei bereits überschaubar, betonte Gründaus Bürgermeister Gerald Helfrich, Vorsitzender des Hallenbadzweckverbands. Das habe er beim Blick auf die letzten beiden Abrechnungen festgestellt. „Das ist schon fast eine Pauschalabrechnung“, sagte Helfrich. Überlegungen, dem Schwimmverein auf eine andere Art und Weise finanziell zu unterstützen, führten letztlich ebenfalls zu nichts. Der Vorschlag aus der Versammlung, dem SVG Flächen im Bad zur Verfügung zu stellen, mit denen er Werbeeinnahmen generieren könnte, wurde am Ende der Diskussion wieder verworfen. Helfrich hatte eingewandt, dass der Zweckverband selbst defizitär sei und sich daher keine Geschenke leisten könne, zumal das Vereinswesen ohnehin schon durch nicht kostendeckende Nutzungsgebühren gefördert werde. Stattdessen sollte man die Flächen selbst vermarkten, um die eigene Kasse zu verbessern, wovon am Ende alle Nutzer des Bads profitierten.
Zumindest ein kleines bisschen kam der Zweckverband dem SVG am Ende doch noch entgegen: Bei eigenen Veranstaltungen soll dem Verein künftig die Möglichkeit eingeräumt werden, zusätzliche Einnahmen durch Werbung zu generieren.