SVG-Chef Dr. Rolf Müller rät zum „Arbeitsstab“ zur Vorbereitung
„Wer eine Wiedereröffnung von Freibädern in dieser Saison wirklich will, der muss bereits jetzt mit der aktiven Vorbereitung beginnen“, sagt der Vorsitzende des Schwimmvereins Gelnhausen (SVG), Dr. Rolf Müller. Er rät allen Betreibern von öffentlichen Bädern, umgehend einen „Arbeitsstab“ einzurichten, der die erforderlichen Vorbereitungen einer Öffnung treffe. Bäder seien ebenso öffentliche Räume wie Schulen, Kindergärten, Verwaltungen oder Tierparks. Deswegen müssten sie auch genauso behandelt werden. Hinzu komme, dass Freibäder die natürlichen Vorteile von frischer Luft und Viren abtötendem Chlor böten.
Der SVG-Chef schlägt vor, den Arbeitsstab mit unterschiedlichen Fachleuten zu besetzen, die für die betrieblichen, baulichen und hygienischen Voraussetzungen einer Öffnung Fachkenntnisse einbrächten. Es sei selbstverständlich, dass es in der gegenwärtigen Situation einer Pandemie keinen uneingeschränkten Normalbetrieb geben könne, aber die Alternative zu einem hygienisch geregelten, eingeschränkten Badebetrieb sei eine Badschließung.
Jeder Badbetreiber stehe vor der großen Herausforderung, sein Bad derart umzurüsten, dass Abstandsregelungen, Hygienemaßnahmen, Besucherzahl-Regulierungen, Einhaltung der Verhaltensregeln, Einschränkungen der Funktionsbereiche wie Umkleidekabinen und Toiletten und der Gesundheitsschutz des Personals gewährleistet seien. „Ich bin fest davon überzeugt, dass eine verantwortungsvolle und einfallsreiche Vorbereitung möglich ist“, betont Müller. Schwimmbäder seien soziale Begegnungsstätten, deren Wert nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. „Jedes Schwimmbad, das in dieser Saison geschlossen bleibt, stellt einen Verlust für das gesellschaftliche Leben in einer Region dar“, sagt der SVG-Vorsitzende.
Bis gestern Nachmittag lag dem Kreis noch keine Verordnung des Landes vor, anhand derer der Main-Kinzig-Kreis eine Empfehlung abgeben könnte, führt Kreispressesprecher Frank Walzer auf Anfrage der GNZ aus. Somit sei auch noch kein offizieller Starttermin für die Freibadsaison bekannt. „Wir gehen aber davon aus, dass die Kommunen auch ohne klare, neue Verordnungslage intern schon einen Fahrplan erarbeitet haben, ob und wie sie den Badbetrieb wieder hochfahren würden, wie viel Vorlaufzeit sie dafür benötigen und wie sie die geltenden Abstandsregeln umzusetzen gedenken“, sagt Walzer. „Die Auflagen dürften eng an jenen angelehnt sein, die schon für andere wieder geöffnete Bereiche gelten. Insofern haben die Städte und Gemeinden bei der Vorbereitung schon eine Orientierung.“