SVG-Freiwasser-Ass Niklas Frach hofft als WM-Siebter auf Platz im Olympia-Kader
Mit dem Traum, einen Platz unter den besten Zehn zu erklimmen, ging SVG-Schwimmer Niklas Frach bei der Freiwasser-Weltmeisterschaft in Budapest an den Start, als 13. über fünf Kilometer und Siebter über zehn Kilometer schwamm er ins Ziel. Trotz anspruchsvoller Wettkampfbedingungen biss sich der Gelnhäuser in der Spitzengruppe fest und blickt nun stolz auf seine Leistungen zurück. Sein Trainer Robin Rausche spekuliert ob des guten Abschneidens auf eine Berufung in den Olympia-Kader.
Am vergangenen Montag, Frachs erstem Wettkampftag, reichte es bei 26,7 Grad Wassertemperatur im Lupa-See über fünf Kilometer für Rang 13. „Nach dem Start und der ersten Geraden war Niklas noch auf Platz fünf, musste dann aber dem hohem Anfangstempo Tribut zollen. Wir sind dennoch zufrieden mit dem Ergebnis“, urteilt Rausche, der seinen Schützling vor Ort betreute.
Die nächste Etappe: Nach einem freien Dienstag folgte am Mittwoch das Zehn-Kilometer-Rennen. „Grundsätzlich habe ich mir noch einen Top-Ten-Platz zugetraut. Ich wusste aber, dass dazu alles optimal laufen muss“, blickt Frach zurück. Dass das Außenthermometer auf knappe 40 Grad kletterte und die Seetemperatur auf 29 Grad anstieg, spielte dem Freiwasserspezialist nicht in die Karten. „Normalerweise komme ich mit hohen Wassertemperaturen schlechter zurecht. Dieses Mal hat es mich nicht gestört“, bemerkt der SVG-Athlet.
Während andere Teilnehmer das Rennen abbrachen, verfolgte Frach die Strategie, von Runde zu Runde zu denken. „Ich habe mir immer gesagt, dass ich noch eine weitere Runde in der Spitzengruppe schaffe“, so seine Motivation. Dass er als Siebter anschlug, war dem Gelnhäuser zunächst nicht bewusst, denn: „im Freiwasser ist es nicht einfach zu sehen, in welchem Bereich man schwimmt. Ich wusste, dass ich recht gut war, mehr erst mal nicht.“ So zählte das Freiwasser-Ass zunächst, wer bereits im Ziel war.
Seine erste Reaktion: „Als ich festgestellt habe, dass ich Siebtbester der Welt bin, war das der absolute Hammer. Danach habe ich erst mal gar nichts mehr gedacht, weil ich so kaputt war. Es dauert einen Moment, das voll genießen und sacken lassen zu können.“ Auch sein Coach zeigt sich zufrieden: „Ein sehr gutes Ergebnis und sehr gutes Rennen. Er hat viel aus den fünf Kilometern mitgenommen und umgesetzt. Damit sollte er sogar in den Olympiakader berufen werden.“
Neben den sportlichen Erfolgen hat Frach auch atmosphärische Eindrücke im Gepäck. So erinnert sich der Gelnhäuser vor allem an die „besondere Mischung aus extremer Anspannung und Freude, die es so nie gibt“. Zudem hebt er die familiäre, weniger konkurrenzorientierte Einstellung der Freiwasser-Schwimmer hervor.
„Es gibt sogar einige internationale Freundschaften. Außerdem hatten mein Trainer und ich eine andere Herangehensweise. Wir wollten versuchen, nicht nur hochprofessionell an die Sache heranzugehen, sondern auch zu genießen und Spaß zu haben. So konnte ich mental herunterkommen und auch mal lachen“, führt Frach aus. Sein Resümee: „Es war ein wahnsinniges Erlebnis.“
Pure Energie: Niklas Frach bestätigte in Budapest eindrucksvoll, dass er zu den weltbesten Freiwasserschwimmern gehört.
Der SVG-Athlet voll konzentriert im Startbereich. Fotos: RE