Für einen alle Aspekte des Gesundheitsschutzes beachtenden und an die Gegebenheiten der Corona-Pandemie angepassten Wiedereinstieg in den Vereinssport hat sich der der Landesportbund Hessen e.V. (lsb h) ausgesprochen.
Danach sollten Sportvereine, die Vorgaben zum Gesundheitsschutz wie das Einhalten von Distanzregeln und Hygienevorschriften gewährleisten können, ab Anfang Mai wieder Sport anbieten dürfen. Der Fokus liegt auf dem Trainingsbetrieb, sportliche Wettbewerbe sollten zunächst ausgesetzt bleiben. Der lsb h plädiert darüber hinaus dafür, dass in den weiteren Beratungen auch die schrittweise Öffnung der Schwimmbäder aktiv aufgenommen wird.
„Die Coronakrise hat die Menschen in vielerlei Hinsicht an ihre Grenzen gebracht. All das, was unsere Gesellschaft ausmacht, beispielsweise das soziale Miteinander oder das Gefühl der Gemeinschaft, ist nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Eine behutsame Öffnung des Sports im Verein kann dem entgegenwirken und eine – zumindest teilweise – Rückkehr in eine an die Gegebenheiten angepasste Normalität bewirken. In der derzeitigen Situation braucht unsere Gesellschaft den Mehrwert unserer 7.600 Sportvereine mehr denn je“, begründete Dr. Rolf Müller aus Gelnhausen, Präsident des Landessportbundes Hessen, den Vorstoß. Müller: „Hier werden soziale Bindungen trotz räumlicher Distanz aktiviert und das Immunsystem durch sportliche Aktivitäten gestärkt“.
Das Konzept des Deutschen Olympischen Sportbundes, das Infektionsschutz mit einem angepassten Sportbetrieb und sportartspezifischen Detailregeln verbindet, trägt der Landessportbund Hessen mit. Dazu zählen u.a. die bereits erwähnte Einhaltung von Distanzregeln sowie Hygienevorgaben und der Verzicht auf Körperkontakte. Weiter müssen Vereinsheime und Duschanlagen geschlossen bleiben, Trainingsgruppen verkleinert und Risikogruppen besonders geschützt werden.
Die Sportministerkonferenz der Länder hatte kürzlich gleichlautende Kriterien entwickelt und angekündigt, entsprechende Vorschläge zur Wiederaufnahme des Sports am 30. April in die Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel einzubringen. Abschließend sprach sich der lsb h-Präsident erneut für eine abgestimmte und bundesweit möglichst einheitliche Vorgehensweise in Sachen Öffnung des Vereinssports aus. Müller: „Es ist niemandem zu vermitteln, warum in Mainz (Rheinland-Pfalz) beispielsweise Golf gespielt werden darf und im benachbarten Wiesbaden (Hessen) nicht. Diese uneinheitlichen Regeln sind nicht vermittelbar und helfen nicht, wenn wir das Infektionsgeschehen kontrollieren wollen.“
Präsident des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller