German Open in Berlin: Kunert verpasst trotz Rekord die geforderte Norm

Die 17-jährige Barbara Schaal und der 22-jährige Alexander Kunert vom SV Gelnhausen schwammen bei den German Open in Berlin, um die geforderten Normzeiten für die Jugend-Europameisterschaft respektive für die EM der Aktiven zu erzielen. Während sich Schaals Chancen deutlich erhöhten (die Linsengerichterin muss noch abwarten, ob sie am kommenden Wochenende von Konkurrenten übertroffen wird), muss Kunert trotz starker Zeiten auf ein Nominierungswunder hoffen.

Zunächst platzte für Kunert die Hoffnung, sich einen EM-Staffelplatz über 100 Meter Freistil zu sichern. Der Vorlauf in 50,10 Sekunden ließ noch Hoffnungen aufkeimen. 50,30 Sekunden mit Platz sechs im A-Finale waren dann aber im Endeffekt doch zu wenig für die Norm von unter 50 Sekunden. Damit kann der SVG-Schwimmer die EM-Teilnahme in Glasgow wohl abhaken. Mit Frust schwamm Kunert im weiteren Verlauf die 200 Meter Freistil, wo er im A-Finale eine neue persönliche Bestzeit von 1:49,77 Minuten erreichte. Auch über 50 Meter Freistil erzielte der Wahl-Berliner Kunert mit 22,94 Sekunden und Platz drei im Finale ein hervorragendes Ergebnis. Da staunte selbst der Bundestrainer angesichts der Sprintfähigkeit des 22-Jährigen. Über 50 Meter Schmetterling wurde der heimische Akteur mit 24,60 Sekunden Vierter. Dennoch kann Kunert unter dem Strich nur noch darauf hoffen, dass er vom Bundestrainer eine „Joker-Chance“ für Glasgow bekommt, auf regulärem Weg hat es der Student nicht geschafft.

Besser lief es in dieser Hinsicht für Barbara Schaal. Sie überzeugte im Vorlauf über 200 Meter Rücken mit Platz vier und steigerte sich im Finallauf bis auf 2:14,90 Minuten, sodass sie auf Rang drei landete. Über 100 Meter Rücken schaffte Schaal gestern die Überraschung. Im Vorlauf stellte sie in 1:02,85 Minuten eine neue Bestzeit auf. Im A-Finale zündete die Linsengerichterin den Turbo und wurde in 1:02,23 Minuten Sechste. Zudem bedeutete diese Zeit Platz eins für die Lagenstaffel bei der anstehenden Jugend-EM in Helsinki. Wenn Schaal bei den am kommenden Wochenende anstehenden Nord- und Süddeutschen Meisterschaften von keiner Konkurrentin übertroffen wird, winkt ihr ein Staffel-Platz für Helsinki. Es wäre das erste Mal in der 94-jährigen Vereinsgeschichte des SV Gelnhausen, dass eine weibliche Athletin diese Quali-Hürde genommen hat.

Die SVG-Asse Barbara Schaal und Alexander Kunert gestern beim hochkarätig besetzten Wettkampf in der Bundeshauptstadt. FOTO: RE

 Gelnhäuser Neue Zeitung