Vorausschauend zu denken ist möglich, wenn man es will
Dr. Rolf Müller, Vorsitzender des Schwimmvereins Gelnhausen äußert sich zum Bericht „Noch keine Freibadöffnung in Sicht“ (GNZ vom 14. Mai). Wir weisen darauf hin, dass Leserbriefe nicht die Meinung der GNZ-Redaktion widerspiegeln. Kürzungen behalten wir uns vor.
Ich habe einen guten Freund, der in jedem Jahr seine Weihnachtsgeschenke am 24. Dezember kauft, weil für ihn offensichtlich Weihnachten immer so überraschend kommt. Daran wurde ich jetzt erinnert, als ich las: „Freibadöffnung nicht in Sicht“. Darin wird unser Bürgermeister wie folgt zitiert: „Zunächst warten wir jetzt auf eine Einlassung der Landesregierung. Wenn es ein Datum geben sollte, ab dem wir öffnen dürfen, brauchen wir jedoch noch einige Wochen, um die Betriebsbereitschaft herzustellen“. Das erinnert mich fatal an meinen Freund, der – wie gesagt – die Weihnachtsgeschenke immer am 24. Dezember kauft.
Gott sei Dank geht es auch völlig anders. Der Bürgermeister von Biebergemünd (dort gilt übrigens dieselbe Verordnungslage wie in Gelnhausen) äußert sich zu dem Thema einer Baderöfffnung wie folgt: „Die Gemeinde ist für eine kurzfristige Öffnung vorbereitet, soweit es die Situation möglich macht und dies zu verantworten ist“. Ähnliche Äußerungen kamen übrigens auch vom Wächtersbacher Bürgermeister.
Ich hatte als Vorsitzender des Schwimmvereins Gelnhausen schon vor einiger Zeit die Einrichtung eines Fachleutegremiums vorgeschlagen, das die kurzfristige Öffnung vorbereitet, um sofort reagieren zu können, wenn das grüne Licht aus Wiesbaden kommt. Vorausschauend zu denken ist möglich, wenn man es will. Das lehren uns Biebergemünd und Wächtersbach, wo vielleicht auch die Bedeutung von Schwimmbädern für das Gemeinwohl höher eingeschätzt wird
Dr. Rolf Müller
Vorsitzender des Schwimmvereins Gelnhausen