Eindhoven-Swim-Cup ab heute mit den SVG-Assen: EM und Jugend-Olympiade im Blick
An diesem Wochenende gilt es für die deutschen Schwimmer, die nächste Chance zu nutzen, um sich für die Europameisterschaften 2018 im Schwimmen in Glasgow im August zu qualifizieren. In den Niederlanden startet ein großer Teil der Schwimmelite beim Eindhoven-Swim-Cup. Mit dabei sind ab heute die beiden Ausnahmeschwimmer Barbara Schaal (17) und Alexander Kunert (22) vom SV Gelnhausen.
Als offizielle Starter für den Deutschen Schwimmverband (DSV) sind die beiden Gelnhäuser Asse für vier Tage ins deutsche Nachbarland gestartet, um nach den Trainingslagern in Südafrika nicht nur einen Formtest zu machen: Es wird jetzt ernst, nur noch bis Ende April haben die deutschen Spitzenschwimmer Zeit, die extrem anspruchsvollen Pflichtzeiten zu erreichen, die der DSV für die EM-Qualifikation, sowie für die Junioren-EM und die Jugend-Olympiade festgelegt hat.
Für Kunert heißt das nun die erste richtige Chance zu nutzen und sich über 200 Meter Freistil eventuell für die Staffel zu empfehlen, oder über 100 Meter und 200 Meter Schmetterling die Chance zu ergreifen, in Schottland dabei sein zu dürfen. Für Kunert wäre das die zweite Europameisterschaftsteilnahme nach 2016 in London, nur hängen die Früchte diesmal deutlich höher.
Barbara Schaal hat gleich zwei Chancen, dieses Jahr ganz groß rauszukommen: Sowohl die Teilnahme an der Junioren-EM in Helsinki als auch die Jugend-Olympiade in Buenos Aires kann die 17-J ährige durchaus mit realistischer Chance erreichen. Beide Großereignisse hat Alexander Kunert im Jahr 2013 beziehungsweise 2014 bereits als Teilnehmer erleben und zelebrieren dürfen, es wäre ein großer Erfolg, wenn Sehaal es Kunert gleichtun könnte. Erneut nahe an den deutschen Rekord über 200 Meter Schmetterling von Michael Groß aus dem Jahre 1986 (1:56,24 Minuten) muss der 22-jährige Alexander Kunert schwimmen, und zwar sowohl im Vorlauf (1:57,28 Minuten), als auch im möglichen Finallauf (1:56,69). Kunert ist neben dem deutschen Meister 2017, David Thomasberger (22) aus Halle, als zweitschnellster Schwimmer auf der längsten Schmetterlingsstrecke gemeldet. Auf den anderen beiden Strecken hat der Wahl-Berliner in Bestform durchaus Chancen, sich auch für eine Staffelteilnahme bei der EM zu qualifizieren.
Weitere Quali-Chancen
Den Start über die 100 Meter Freistil lässt Kunert diesmal aus, da dieser wieder unmittelbar vor den 200 m Schmetterling stattfinden wird. „Zwei Starts mit Vollgas kurz nacheinander, das ist leider zu hart. Schade, dass die beiden Strecken oft so kurz nacheinander erfolgen“, sagt der Student zu dem Startverzicht auf die Freistilsprintstrecke.
Im Training in Berlin konnte Kunert über alle Strecken mit erstklassigen Zeiten aufwarten. Was das wert ist, wird sich allerdings erst im Wettkampf zeigen. Sein Olympiastützpunkt-Trainer Stefan Hansen ist zuversichtlich, dass sich seine beiden besten Schwimmer Lisa Graf (25) und Alexander Kunert für die EM in Schottland qualifizieren und dort auch eine gute Rolle in der europäischen Spitze spielen können. Eine weitere EM-Chance hat Kunert nur eine Woche später bei den German Open in Berlin, in dem Bad, das er bestens kennt und sehr schätzt. ,,Das Wasser ist im SSE Berlin bekanntermaßen sehr schnell, anders als beim jüngsten Wettkampf in Edinburgh. Wie es in Eindhoven ist, werde ich ab Freitag sehen. Ich bin sehr gespannt“, so Kunert vor der Abreise.
Ganz anders gelagert sind die Strecken von Barbara Sehaal: Die Rücken- und Freistilspezialistin, die am Olympiastützpunkt Heidelberg trainiert, wird über 100 Meter und 200 Meter Rücken sowie über 100 Meter Freistil antreten und ihrerseits versuchen, sich im Optimalfall für beide internationale Großereignisse zu empfehlen. Die Linsengerichterin hat noch eine weitere Chance bei den Süddeutschen Meisterschaften Ende April in Dresden, dort kann sie nochmals versuchen, die Topposition in den Jahrgängen 2001 bis 2004 zu erklimmen, die dazu berechtigen, für Deutschland nach Finnland, respektive nach Argentinien zu reisen.
Stehen ab heute in den Niederlanden im Blickpunkt: Die SVG-Topschwimmer Barbara Schaal und Alexander Kunert. FOTO: RE